Margarine nachhaltig?
Margarine belastet die Umwelt mit weit weniger Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen als z. B. Butter. Bei Margarinen wird jedoch häufig Palmfett zugesetzt, um die Streichfähigkeit zu gewährleisten. Palmfett ist aus ökologischer Sicht kritisch zu sehen, da für dessen Anbau große Flächen an Regenwald gerodet werden. Bioprodukte enthalten Palmöl aus zertifiziert nachhaltigem Anbau, wobei die Einhaltung gewisser Standards laut Umweltorganisationen auch hier nicht immer gewährleistet ist.
Wer lieber unverarbeitete, palmölfreie Fette verwenden möchte, kann als Alternative auf reine Öle wie Raps- oder Olivenöl zurückgreifen.
Margarine ungesund?
Pflanzliche Margarine enthält einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren – weit mehr als Butter, die überwiegend aus gesättigten Fettsäuren besteht. Wie gesund Margarine ist, hängt vom verwendeten Öl ab: Margarinen aus Raps-, Oliven- oder Leinöl besitzen eine für den Körper günstige Zusammensetzung von Fettsäuren. Sonnenblumen- und Distelöl enthalten dagegen zu viele Omega-6-Fettsäuren.
Erhebungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zeigen, dass die Aufnahme von sogenannten Transfettsäuren (TFA), die beim Härten von Fetten entstehen, in einer Reihe von Ländern der Europäischen Union gesunken ist. Transfettsäuren sind nicht gesund, denn sie erhöhen den Gehalt von LDL-Cholesterin (»schlechtes« Cholesterin) im Blut und senken den vom »guten« HDL-Cholesterin. Die gesunkene Aufnahme ist in erster Linie auf Rezepturänderungen von Lebensmitteln, auch bei Streichfetten, zurückzuführen. So liegen die TFA-Gehalte in den meisten Speisefetten unter 1-2 %, in Pflanzenölen und Flüssigmargarinen sogar meist unter 1 %. Der TFA-Gehalt bestimmter Backwaren (Zwieback, Cracker, Kuchen, Kekse, Waffeln usw.), einiger Frühstücksflocken mit Fettzusatz, Pommes frites, Trockensuppen, mancher Süßwaren und Snacks kann, je nach Art des verwendeten Fettes, erheblich variieren (von unter 1 % bis zu 30 % des Gesamtgehalts an Fettsäuren). Tierliche Fette wie Milch- und Rinderfett enthalten natürlicherweise etwa 3-6 % an TFA, Lamm- und Hammelfett sogar mehr.
Daher halten wir es für angemessen, den Verzehr von Margarine nicht grundsätzlich auszuschließen und als Alternative zum Tierprodukt Butter zu nennen.